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Arbeiten Frühjahr bis Spätsommer 2011

 

 

Die Restauration meiner „Sedici“ gestaltet sich immer mehr als eine Aktion gegen den inneren Schweinehund. Der halbe Sommer ist vergangen, mehrere Tankfüllungen verfahren und dennoch sind die Fortschritte eher unbedeutend. Dies liegt auch an Harald, der keinen Pfusch duldet und mich ab und zu mal in den Hintern tritt, mit Recht.

Schauen wir uns doch einmal die Fortschritte an:

  • Die maroden Leistenenden im Heckbereich sind ausgetauscht
  • Alle größeren Spalten sind mit Holzleisten und Epoxy verschlossen
  • Der Mast ist abgeschliffen und mit einem ersten Epoxyanstrich versehen
  • Für den Ruderkoker wurde mit einer Glasfasermatte ein Bett eingelegt, sodass über die Ruderanlage das Holz keinen Wasserkotakt mehr hat
  • Der Ruderkoker ist dann eingepasst worden
  • Die Bolzendurchbrüche für die Kielbolzen wurden aufgebohrt
  • Die Bohrungen im Innenbereich verschlossen und mit Epoxy ausgegossen
  • Das Unterwasserschiff wurde mit einem ersten Epoxyanstrich versehen

 

 

 

Wenn man so die Aufzählung sich durchliest, hört sich dies eher für eine Wochenendtätigkeit an. Weit gefehlt. Schon der Anstrich des Unterwasseranstriches hat sich als lehrreiche Veranstaltung entwickelt. Die Fehler, die ich dort mit einer falschen Rolle gemacht habe, kann ich wieder mit stundenlangen Schleifereien beseitigen. Ich habe mir die handwerklichen Arbeiten einfacher vorgestellt und der Traumberuf Bootsbauer erscheint mir heute auch in einem anderen Licht.

 

Ich habe heute den 1. Sack mit 20kg Schleifstaub und sonstigem Bootsabfällen mitgenommen.

Der Vorsatz, das Boot Ostern 2012 in Holland ins Wasser zu bringen bleibt bestehen. Allerdings wird bis zu diesem Termin noch kein neues Deck montiert sein. Ich hoffe bis dahin das Unterwasserschiff fertig zu haben und das Rigg wieder mit neuen Wanten und Schoten in Betrieb zu nehmen. An alle die ein ähnliches Projekt im Auge haben, nehmt Euch genug Zeit. Auch die nächsten Restaurationsschritte werdet Ihr miterleben dürfen. 

 

Bis dahin

Klaus

 

P.S.

Eine zweiwöchige Verzögerung trat durch das Abschleifen einer Fingerkuppe an, die in der Zwischenzeit aber wieder gut verheilt ist. 

 

Der Lack ist ab

 

Um eine materialschonende Entfernung der Farb- und Lackschichten zu gewährleisten, habe ich mich entschlossen altdie Oberflächen abzuziehen. Dazu habe ich mir eine Heißluftpistole (1500W zweistufig), Abzieher und Spachtel im Baumarkt gekauft. Für ein Markengerät im Koffer sind um die 40€ einzuplanen. Die Lackoberfläche wird erhitzt bis sie weich wird. Danach kann sie dann mit dem Spachtel abgezogen werden. Dies hört sich aber leichter an, als es tatsächlich ist. Man braucht schon Kraft und vor allen Dingen Ausdauer. Bei dieser Arbeit merkt man erst, wie viel Fläche ein solches Boot hat. Neben dem Lack geht natürlich auch die gesamte Beschriftung verloren. Wer meint er hat es das Schlimmste hinter sich, hat sich getäuscht.

 

 

 

 

Aufwändiger ist das Entfernen des Unterwasseranstriches. altIn meinem Fall tauchten bis zu 4 Schichten unterschiedlicher Farbschichten auf. Hier passieren Fortschritte nur im Zentimeterbereich. Zusätzlich ist darauf zu achten, das Material nicht zu sehr zu erhitzen, da einige Anstriche entflammbar sind. Auch entstehen hier unangenehme Gerüche. Wie man auf den Bilder sehen kann sieht man nach dem Entfernen auch die Schwachstellen im Material. Ist der Anstrich erst beseitigt kann das Holz besser austrocknen.

 

 

 

 

 

altNachdem ein Probeanschliff gemacht wurde, konnte man sehr gut die Qualität des Bootsbauers erkennen.

 

Bei meinem Boot fällt besonders der doppelte Heckspiegel in massiv Teakholz und die sehr gute Verarbeitung der Leisten auf.

Schwarze Stellen im Holz ließen sich nach kurzem Anschliff komplett entfernen. Die Substanz des Bootes ist ausgezeichnet.

 

 

 

Leider ist bisher noch kein Anzeichen auf die Werft und das Baujahr sichtbar geworden. Für das Abziehen des Rumpfes sollte man sich ein großzügiges Zeitfenster einteilen. Bis zum Abschluss werde ich wohl insgesamt gut 5 volle Tage brauchen.

Vorarbeiten

 

Bevor ein Schiff restauriert werden kann, müssen Räumlichkeiten vorhanden sein, in denen man ungestört und mit entsprechendem Platz arbeiten kann. Diese Räumlichkeiten wurden in Grund-Schwalheim gefunden. Das Boot wurde per Trailer zur Scheune gefahren. Per Kettenzug wurde es vom Trailer angehoben und die 3 Schrauben des Kiels gelöst. Ohne Probleme löste sich der Kiel vom Rumpf und konnte separat gelagert werden. Leider war es nicht möglich per Kettenzug das Boot auf dem Trailer umzudrehen. Die Rumpfunterseite sollte als erstes überarbeitet werden. Die nachfolgenden Bilder zeigen deutlich wie viel Manpower notwendig ist um eine BM umzudrehen. Mit Hilfe einer Unterkonstruktion wurde die BM dann wieder auf den Trailer mit abgelassenen Stützen gehoben und an den Bearbeitungsstandort in die Scheune geschoben. Wie es weiter geht im nächsten Bericht.

oktober 2010 019  
Sedici bereits ohne Kiel auf dem Trailer  
  oktober 2010 037
  Sedici bereits auf Böcken
oktober 2010 055  
Drehen der Sedici per Muskelkraft  
  oktober 2010 058
  Drehen der Sedici per Muskelkraft
oktober 2010 065  
Drehen Teil 3
  oktober 2010 084
  Gedreht auf dem Trailer
oktober 2010 106  
Der Winter Arbeitsplatz  
   


Restauration der „SEDICI”

Wir feuen uns sehr, hier für unseren Segelfreund Klaus die Restauration seiner ziemlich „wasserdurchlässigen” BM dokumentieren zu dürfen. Bis zur nächsten Segelsaison will er das Unterwasserschiff komplett abziehen, faule Stellen ersetzen und wieder neu aufbauen. Auch am Oberdeck wird er etwas machen müssen ...

Er mailt uns seine Bilder und erklärt dazu dann, was er jeweils für Arbeitsschritte unternommen hat und warum. In dem Bilderordner *Einwintern* kann man jetzt schon sehen, wie wir gemeinsam seine BM umgedrehen, damit er einfacher am Rumpf arbeiten kann.

Wir sind gespannt und drücken Dir für die Arbeiten die Daumen, Klaus!


 

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